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Erdgas Preis – Droht neuer Preisschock?

Die Welt befindet sich mitten in einer Energiekrise, da sich die Energiewende, also der vollständige Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien nicht so einfach vonstatten geht und es offensichtliche Probleme gibt. Erneuerbare Energien sind ohne Back-Up und Speicherlösungen nicht lastfähig, sodass unsere Wirtschaft bedroht ist und auch die Kosten für die Bürger immer weiter steigen. Mittlerweile wächst sogar die Sorge um die weltweite Erdgasversorgung, insbesondere wenn keine neuen Investitionen getätigt werden.

Um eine reibungslose Energiewende zu gewährleisten, müssen die Länder neuen Zahlen zufolge 7 Billionen Dollar für neue Flüssigerdgas-Exportanlagen (LNG), die Modernisierung von Anlagen und die Erschließung neuer Gasfelder ausgeben, wie kürzlich Bloomberg unter Berufung auf einen neuen Bericht des Institute of Energy Economics, Japan berichtete.

Unterschiedliche Prognosen für den Gasverbrauch und ehrgeizige Net-Zero-Vorschläge erschweren die künftigen Planungen. Das bedeutet, dass die Welt weiterhin Erdgas benötigen wird und die Nachfrage stabil bleibt, während das Angebot wahrscheinlich nicht zunehmend wird. Ein Preisschock und geopolitische Spannungen könnten demnach den Preis auch immer wieder nach oben treiben. Damit ist klar, dass die Welt massive Gasinvestitionen tätigen muss, um zukünftige Engpässe zu vermeiden. Die weltweite LNG-Nachfrage dürfte aller Voraussicht nach höher sein als prognostiziert wird und die derzeitige "Pipeline an Projekten" nicht ausreichen. Die Wiederherstellung eines nachhaltigen Gleichgewichts auf dem globalen Gasmarkt ist unabdingbar und erfordert die Behebung des bestehenden Versorgungsdefizits. Der Umfang der künftigen Erdgasversorgung ist jedoch weitgehend dem Zufall überlassen.

Spannungen in Osteuropa

Die Beschädigung der Erdgaspipeline Balticonnector in der letzten Woche zeigte ebenfalls, wie gefährdet die aktuellen Pipelines durch Sabotage sind.  Die beteiligten Parteien geben sich dabei gegenseitig die Schuld. Während der russische Regierungssprecher Peskows dementiert, dass Russland dafür verantwortlich ist, fordert der lettische Präsident Edgars Rinkevics Konsequenzen, sollte Moskau in irgendeiner Weise in den Vorfall verwickelt sein.

Die finnischen Ermittlungen haben bisher ergeben, dass ein externer Faktor die Ursache für den Schaden war. Ausgang unklar.

Erdgas wird auch in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Energiequelle bleiben. Herausforderungen wie hohe Zinssätze und festgefahrene Lieferketten könnten jedoch zu einer potenziellen Finanzkrise im Offshore-Windenergiesektor führen.

Wie könnte es mit dem Erdgas-Preis weitergehen?

Seit Mai dieses Jahres erholt sich der Erdgas-Kurs der Sorte Henry Hub von seinem schlimmen Absturz. Seither definieren höhere Hochs und höhere Tiefs das Geschehen. Der letzte Tiefpunkt bei 2,44 USD dürfte demnach ein wichtiges Tief darstellen, um weitere Bewegungen zu beeinflussen. Solange der Markt dieses Tief verteidigt, dürfte in den kommenden Wochen ein weiterer Anstieg in Richtung 3,30 USD erfolgen und später sogar in Richtung 5,33 USD. Fällt der Kurs allerdings erneut unter 2,44 USD dürfte die Erholung beendet sein und ein Re-Test der 2,00 USD und 1,88 USD Marke dürfte wahrscheinlicher werden.

Quelle: CMC Markets, Tageschart, 24.10.2023

 


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