Christine Lagarde hat gestern Vormittag die Anleger mit der harten Realität eines sich ausweitenden Handelskriegs mit den USA konfrontiert. Während Investoren in den letzten Tagen an Strategien feilten, um möglichst optimal für die kommende Zeit der Milliardeninvestitionen in Deutschland positioniert zu sein, rückte die Gefahr steigender Strafzölle plötzlich in den Fokus – ein Schlag, der die bisherige Euphorie dämpfte.
Auswirkungen des Handelskriegs und Finanzpakets
Wer wegen des umfassenden Finanzpakets für 2025 ein zusätzliches Wachstum von 0,5 % rechnet, muss infolge des Handelskriegs exakt denselben Wert wieder abziehen. Das ist die Worst-Case-Rechnung von Christine Lagarde, sollte die EU Gegenzölle auf die Strafzölle von Trump erheben. Das Resultat: Das Wirtschaftswachstum bleibt unverändert, jedoch steigt künftig der Kostendruck, etwa in Form zusätzlicher Schuldzinsen.
Koordinierte Zentralbank-Reaktionen
Es scheint, als arbeiteten die amerikanische, britische und europäische Zentralbank in den letzten 24 Stunden nahezu synchron. Während die Fed und die Bank of England bereits allgemeine Warnungen aussprachen, lieferte Lagarde erstmals konkrete Zahlen und machte so die abstrakte Bedrohung durch Trumps Strafzölle greifbar.
Inflationssorgen und Stagflation
Besonders brisant ist der von Lagarde befürchtete Anstieg der Inflation um einen halben Prozentpunkt. Nach jahrelangem Kampf gegen steigende Preise könnte eine anhaltende Abnahme des Wachstums in Kombination mit erhöhtem Preisdruck in eine Stagflation münden – mit Folgen wie sinkenden Unternehmensgewinnen, Entlassungen und Kursverlusten an den Börsen.
Unsicherheiten in der Geldpolitik
Die jüngsten Entwicklungen machen deutlich, dass die Unsicherheit in der Geldpolitik wächst. Die Bank of England warnt vor vermehrter globaler Volatilität und unklaren handelspolitischen Entwicklungen – auch im Zusammenhang mit einem in Deutschland verabschiedeten großen Finanzpaket. Angesichts schwacher BIP-Daten und geopolitischer Risiken wird derzeit eher ein abwartendes Vorgehen erwartet, sodass eine Änderung des Leitzinses möglicherweise erst im Mai in Betracht gezogen wird.
In den USA verlangsamt die Fed das Tempo der Bilanzreduktion, während gleichzeitig wachsende wirtschaftliche Risiken signalisiert werden. Die Befürchtung ist, dass in den kommenden Monaten auch die Zahl der Erwerbstätigen zurückgehen könnte – ein weiterer Aspekt, der das wirtschaftliche Gesamtbild trübt.
Schlussbetrachtung
Solange der Germany 40 oberhalb von 22100 Punkten notiert brennt technisch erst einmal nichts an. Gerade ein Monatsschlusskurs darunter könnte aber ein Doppeltop aktivieren und mögliche weitere Verkäufe auslösen. Ansonsten ist von einem weiterhin intakten Aufwärtstrend auszugehen.
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