Vergleicht kürzliche Verluste und Gewinne, um die Volatilität zu bestimmen.
Donald Dorsey entwickelte 1993 den RVI Indikator, Relative Volatility Indicator, basierend auf dem Modell des Relative Strength Indicator (RSI) von Welles Wilder Jr. Der RVI vergleicht jüngste Kursbewegungen, um die Marktvolatilität zu bestimmen. Anstelle der eigentlichen Kursschwankungen, wie sie der RSI benutzt, wird der Wert der Standardabweichung der Schlusskurse genutzt. Der RVI sollte, anders als der RSI, nicht als selbstständig funktionierender Indikator angewandt werden, sondern in Verbindung mit anderen Oszillatoren.
Wie bei anderen Indikatoren auch, werden Signale beim RVI Indikator an bestimmten Schlüsselpunkten im Chart generiert. Der Indikator oszilliert zwischen den Werten 0 und 100. Zur Verdeutlichung der Abweichungen, die der RVI bemisst, wird der Mittelwert in Form von der 50er-Linie eingezeichnet.
Zur Berechnung der Standardabweichung benutzt Dorsey einen Zeitraum von 10 Tagen. Der Gleitende Durchschnitt zur Glättung dieser Werte wird mit einer Periode von 14 Tagen errechnet.
Märkte werden als volatil eingeschätzt, wenn der RVI sich über die 50er Linie hinwegbewegt. Von einem überkauften Markt kann man sprechen, wenn die Kurve des Indikators über den Wert 70 steigt. Befindet sich zum Abgleich ein weiterer Indikator, beispielsweise der RSI, ebenfalls in diesem Bereich, ist das ein starkes Signal für eine baldige Trendwende.
Befindet sich der RSI unterhalb der 30er Marke und wird durch den RVI in diesem Bereich bestätigt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Preis wieder steigen wird. Der Trader kann dem Signal folgend entscheiden, ob er investiert.
Möglich ist auch die Eröffnung einer Long- bzw. Short-Position bei 70 bzw. 30, falls bei 50 eine Positionseröffnung nicht möglich war. Diese Positionen sollten geschlossen werden, wenn der RVI 30 bzw. 70 erreicht – das Fenster für diesen Trade ist dann geschlossen.
Hilfreich bei der Verwendung des RVI ist auch die Bestimmung der Divergenzen und Konvergenzen. Wenn der Wert des relativen Volatilitätsindexes sinkt und der Preis dabei steigt, spricht man von einer Divergenz. Diese deutet darauf hin, dass der Preis bald sinken könnte.
Analog dazu spricht man von einer Konvergenz, wenn der Preis sinkt und der RVI steigt. Das deutet auf einen möglicherweise bald steigenden Preis hin.
Kostenloses Demo-Konto
Testen Sie CFD-Trading risikofrei, ohne Einzahlung und mit 10.000 € virtuellem Startkapital.