Wussten Sie, dass der DAX eine Zeitmaschine ist? Wenn der Herbst im Oktober der Eichen Blätterlaub färbt, verweilen Profi-Anleger gedanklich bereits im März, wenn auf den Wiesen Hyazinthen sprießen. Wenn Anfang Dezember der erste Schnee fällt, ist die DAX-Zeitrechnung bereits im Mai, wenn Pfingstrosen in den Gärten blühen. Auch die nackten, kalten Zahlen der Institute und die Bilanzen der Unternehmen werden stets dem gleichen gedanklichen Zeitsprung unterzogen: Der DAX springt 6 Monate voraus, wenn es um seine eigene Bewertung geht.
Dass dieser gedankliche Zeitsprung seine Tücken hat, liegt in der Natur der Sache. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie es sein wird im Frühjahr des Jahres 2023. Dort, wo Sicherheit fehlt, ist Risiko, daher nennt man die Aktienmärkte Risikomärkte. Wer bereit ist, Risiken zu tragen, wird dafür entlohnt, er bekommt eine Prämie - oft auch Spekulationsrendite genannt - wenn das Mögliche Wirklichkeit wird. Wenn nicht, bleibt das Risiko - oft auch Spekulationsverlust genannt.
Wer Anfang Oktober darauf wettete, dass die Inflation sinkt, strich bis heute eine satte Spekulationsrendite ein. Der DAX-Anstieg um über 20% resultiert aus einem Abbau des Risikos: Vielleicht war es Anfang Oktober ein Wagnis, zu behaupten, die Fed werde behutsamer vorgehen, aber Anfang Dezember ist es schon fast eine Binsenweisheit. Selbst der Chef der amerikanischen Notenbank hat das mittlerweile öffentlich ausgesprochen.
Wer Anfang Dezember darauf wettet, der DAX werde weiter steigen, weil man ja jetzt wisse, dass die Zinsen fallen, kommt hinterher wie die sprichwörtliche alte Fastnacht: Der Trade ist schon längst gelaufen. Die Risikoprämie ist vermutlich größtenteils oder bereits gänzlich aus dem Markt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Markt ein neues Thema braucht, um weiter steigen zu können.
Wir hoffen, Ihnen in unserem Jahresausblick zielführende Hinweise geben zu können, um sie in die Lage zu versetzen, die nächste Risikoprämie an den Börsen abräumen zu können.
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