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Lithium Preis – Nur eine Korrektur oder mehr?

Ein Großteil des weltweiten Lithiumangebots stammt aus der Veredelung von Salzsole aus Salzseen. Die Benchmark-Preise für Lithium haben sich in den letzten Jahren fast verneunfacht. Der glühende Lithiummarkt könnte allerdings vor einer deutlicheren Abkühlung stehen, da die aktuellen Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen der Autohersteller trotz der Wiedereröffnung Chinas nicht ausreichen werden, um das reichliche Angebot auf dem Markt aufzufangen. Das sagen die Analysten von Goldman Sachs. Goldman erwartet in diesem Jahr ein starkes Angebotswachstum der großen Lithiumlieferanten, wobei Australien und China voraussichtlich bis zu 175 Kilotonnen Lithium-Kohlenstoff-Äquivalent dem Markt hinzufügen werden. Während die Nachfrage aus der Autoindustrie zwar auf 200 kt LCE ansteigen soll, wird der Markt in diesem Jahr auch mit einem Rückgang der Nachfrage nach Auffüllung der Lagerbestände um 94 kt zu kämpfen haben, der auf wachsende Überkapazitäten in der nachgelagerten Industrie und ein langsameres Nachfragewachstum zurückzuführen ist.

Lithiumpreise beginnen zu fallen

Die Spotpreise für Lithiumkarbonat in China - dem weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge und einem großen Abnehmer des Rohstoffs - stiegen seit 2021 und erreichten im November 2023 einen Höchststand von rund 90.000 USD pro Tonne. In den letzten zwei Monaten sind die Preise jedoch um etwa 30 % von diesem Höchststand gefallen. Der Lithiumpreisindex von Benchmark Mineral Intelligence ist in diesem Jahr um 7,4 % gesunken, liegt aber im Jahresvergleich immer noch um 25,9 % höher. Der Index ist an den gewichteten Durchschnittspreis für Lithiumcarbonat und -hydroxid, die beiden wichtigsten Lithiumchemikalien, gebunden.

Droht ein Preiskrieg am Lithium-Batterie-Markt?

Die Nachricht, dass einer der führenden Lithiumförderer und Batteriehersteller der Welt, Contemporary Amperex Technology (CATL), seine Preisstrategie überdenken will, ließ in den vergangenen Wochen die Aktien der Lithiumproduzenten, darunter Albemarle, Livent und Piedemont Lithium deutlich fallen. In Kürze lassen sich die Kommentare von CATL so zusammenfassen, dass CATL einige seiner Batterien mit einem kräftigen Abschlag auf die Spotpreise zu verkaufen will. Ein Grund dafür, dass CATL tatsächlich einen Preisnachlass gewähren kann, ist die Tatsache, dass das Unternehmen einen Teil seines eigenen Lithiums selbst abbaut. Im Grunde genommen nimmt CATL geringere Einnahmen aus dem Bergbau in Kauf, um mehr Batterien zu verkaufen.

Nach ersten Erkenntnissen will CATL die Preise für seine Batterien auf der Grundlage des Lithiumpreises festsetzen, wobei 50 % der Batterien einen Preis für Lithiumcarbonat, den Referenzpreis für Lithiumprodukte, von 200.000 Yuan pro Tonne, d. h. etwa 30.000 US-Dollar, enthalten. Für die übrigen Batterien gilt der Spotmarktpreis für Lithiumkarbonat.

Die Spotpreise liegen heute bei 428.000 Yuan pro Tonne, etwa 64.000 US-Dollar, und haben sich in den letzten Jahren etwa verneunfacht, da die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen die globale Lithiumlieferkette belastet hat. Der Schritt von CATL kommt einem großen Preisnachlass für Batterien gleich. Obwohl dies die Gewinnspannen schmälert, verschafft es CATL einen Vorteil gegenüber anderen Batterieherstellern, da CATL möglicherweise Rabatte gewährt, um seinen Marktanteil zu schützen, liegt es nahe, dass andere Batteriehersteller diesem Beispiel folgen könnten.

Autohersteller wollen auch die Preise senken

Der Schritt von CATL seine Preisstrategie zu überdenken bzw. anzupassen ist bedeutsam, aber noch steht nicht eindeutig fest, ob die Anleger die richtigen Schlüsse gezogen haben. Die Entscheidung könnte sogar größere Risiken für Batterie- und Elektrofahrzeughersteller wie Tesla bedeuten. Bisher wurden nämlich nur die Lithium-Bergbauunternehmen abgestraft oder als Verlierer gesehen.

Die Preisstrategie scheint dazu bestimmt zu sein, den Gewinnen der Batteriehersteller und den Bergbauunternehmen zu schaden und den Gewinnen der Autohersteller ein wenig zu helfen - auch wenn das Überangebot in der chinesischen Elektroautoindustrie bedeuten könnte, dass die niedrigeren Batteriekosten vollständig an die Verbraucher weitergegeben werden.

Tesla hat bereits Anfang 2023 die Preise für einige seiner Modelle gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Anleger wissen, dass sich der Wettbewerb verschärft. Unklar ist, ob die Preisstrategie von CATL den Lithiumförderern schaden wird. Hinzu kommt, dass der Preis von 200.000 Yuan (30.000 $) pro metrische Tonne um 10.000 $ pro Tonne höher ist, als vom Marktführer Albemarle im Januar vorgeschlagen wurde, um die Lithiumversorgung der Autoindustrie langfristig zu gewährleisten. Nach diesen Maßstäben sieht der Schritt von CATL für die Lithiumminenbetreiber positiv aus. Die Anleger könnten im Laufe der Zeit zu diesem Schluss kommen, wenn die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen tatsächlich so hoch sein sollte wie derzeit angenommen. Sollte sich aber die Konsumenten anders orientieren, droht auch hier ein weiterer Kursrückgang.

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