Die Aussicht, dass die Commerzbank wie zuvor schon die Hypovereinsbank in ausländische Hände fallen könnte, stößt auf enormen politischen Widerstand. Dies ist erstaunlich, da es in früheren Jahren genau andersherum war und ein innerdeutscher Zusammenschluss von Commerzbank mit beispielweise der Deutschen Bank auf große Skepsis gestoßen ist, da beide Banken in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Fusionen und Übernahmen wie der Dresdener Bank und der Postbank gemacht haben. Eine Fusion wurde zwar als eine Möglichkeit gesehen, den deutschen Bankensektor in Anbetracht der Dominanz der Wall Street zu stärken, jedoch scheiterte sie, da die Herausforderungen bei der Schaffung einer großen internationalen Bank die Vorteile überwogen. Beide Banken standen damals vor großen Problemen wie geringer Rentabilität, hohen Arbeitskosten und einer langsamen Umstellung auf das Digitale Banking.
Guter Zeitpunkt zum Staatsausstieg
Damals hieß es, dass die Commerzbank offen bleibe für potenzielle Angebote anderer europäischer Banken wie der ING oder UniCredit, während die Deutsche Bank beweisen muss, dass sie unabhängig überleben kann. Die Situation der Banken hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert und die Commerzbank wie auch ihre Mitarbeiter haben schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müssen. Doch ist eine Übernahme durch eine größere europäische Bank genau das, was in den vergangenen Jahren immer wieder gefordert wurde. Die Ironie ist, dass als Hauptgrund für das Scheitern des großen deutschen Zusammenschlusses damals das riskante Engagement der Commerzbank in italienischen Staatsanleihen genannt wurde und heute ein italienisches Haus die Übernahme tätigen will.
Dem Staat und dem Steuerzahler müsste eigentlich ein Stein vom Herzen fallen, da sich jetzt ein potenter Interessent aus der Deckung wagt und die Commerzbank übernehmen will. Damit könnte ein Teil der Finanzmittel, die zur Rettung der Commerzbank in der Finanzkrise aufgebracht wurden, wieder zurückfließen. Risiken und Eingliederungskosten dürften dabei aber nicht auf die Steuerzahler abgeladen, sondern komplett durch den Käufer getragen werden.
Ratlosigkeit in Deutschland
Nach großer Erleichterung sieht es allerdings derzeit nicht aus. Dies zeigt die politische Doppelzüngigkeit und den fehlenden Plan der Politik für die Commerzbank. Klar ist, dass sich die Politik mit ihrem naiven Verkauf von fünf Prozent der Anteile ohne nennenswerten Aufschlag ein Eigentor geschossen hat. Da jetzt bereits mehr als ein Fünftel der Anteile bei der UniCredit liegen, ist ein zu erzielender Maximalpreis deutlich gesunken. So oder so dürften die Italiener als Gewinner hervorgehen. Entweder mit der Commerzbank oder mit saftigen Kursgewinnen. Als letzte Möglichkeit bleibt dem Staat wahrscheinlich eine stille Beteiligung an der neuen fusionierten Bank. So könnte man an der Entwicklung eines europäischen Champions teilhaben und im Aufsichtsrat die ein oder andere Position vertreten, ohne sich aktiv in die Strategie einzumischen.
Weitsicht und Planung in Italien
Die Ruhe und Entschlossenheit, mit der Unicredit-Chef Andrea Orcel die Übernahme der Commerzbank vorantreibt, obwohl er nahezu das gesamte politische und wirtschaftliche Establishment in Deutschland gegen sich weiß, zeugt dabei mehr von Weitsicht und Planung. Sein stärkstes Argument für einen Zusammenschluss liefert ihm die Entwicklung der Commerzbank selbst. Dem Bund als Großaktionär ist in den gut 15 Jahren seit der Finanzkrise nichts weiter eingefallen, was den Börsenwert nachhaltig gesteigert und so auch das Überleben als eigenständiges Institut garantiert hätte. Auch die gescheiterte Fusion mit der Deutschen Bank ist dem hinzuzurechnen. Durch eine Fusion mit den Italienern würde eine der größten europäischen Banken entstehen, die ihre Stärken in den wichtigsten Volkswirtschaften vereint. Diese geografische Diversifizierung könnte die Marktrisiken verringern, insbesondere bei lokalen Abschwüngen und endlich auch mal eine europäische Lösung bringen.
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