Der Absatz von Elektrofahrzeugen ist in den letzten zwei Jahren stark gestiegen, was zu einem erheblichen Preisanstieg bei Lithium geführt hat, das für die Herstellung der Batterien benötigt wird, die diese Fahrzeuge antreiben. Diese Entwicklung gibt Anlass zur Sorge, dass es zu einer noch größeren Verknappung des Rohstoffs kommen könnte und damit weitere Preisanstiege zur Folge haben könnte. Wobei der Preis bereits deutlich angestiegen ist.
Die meisten Autohersteller sind mittlerweile voll und ganz auf Elektrofahrzeuge eingestellt. Die Autohersteller und Spezial-Batteriehersteller investieren Dutzende von Milliarden Dollar in Batteriewerke. Das ist eine große Veränderung im Vergleich zu noch vor ein paar Jahren. Prognosen zufolge soll der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen soll allein in den USA in diesem Jahr auf 669.200 Einheiten steigen, was einem Anstieg von 155 % gegenüber 262.000 Fahrzeugen im Jahr 2020 entspricht.
Fast 80 % der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien kommt bereits von der Automobilindustrie. Auf dem Markt für Lithium-Ionen-Batterien kam es im vergangenen Jahr zu Engpässen, weil der Markt für Elektrofahrzeuge florierte und die Rohstoffpreise stiegen. Das Batterieangebot soll die Nachfrage sogar bis 2023 nicht decken, da es mehr als 10 Jahre dauert, ein Lithiumprojekt von der Idee zur Produktion zu bringen, und die meisten Lithiumprojektentwickler während der Baisse von 2018 bis 2020 einen Gang zurückschalteten, sodass die Preise für EV-Autos hoch bleiben könnten.
USA wollen komplett elektrisch werden
US-Präsident Joe Biden hat sich bei seiner Wahl dazu bekannt, den Ausbau der Elektromobilität auszubauen. Diese Agenda soll mit dem Defense Production Act von 1950 verwirklicht werden, um die Produktion und Verarbeitung von Mineralien und Materialien zu fördern, die für Großbatterien, einschließlich Lithium, verwendet werden.
Lithium-Nachfrage soll weiter steigen
Australien, der weltweit größte Lithiumproduzent, prognostiziert für das Jahr 2023 ebenfalls eine angespannte Angebots- und Nachfragesituation auf dem Lithiummarkt. In einem im Dezember veröffentlichten Marktausblick heißt es, dass die weltweite Nachfrage bis 2023 auf 724.000 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent ansteigen soll, verglichen mit 486.000 Tonnen im Jahr 2021, da die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen weltweit zunimmt, angetrieben durch staatliche Maßnahmen, niedrigere Fahrzeugpreise und eine größere Auswahl an Fahrzeugmodellen.
Der jüngste Anstieg der Ölpreise habe die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ebenfalls angekurbelt. Die US-amerikanischen und weltweiten Öl-Futures erreichten am 8. März den höchsten Stand seit 2008 und trugen dazu bei, dass die durchschnittlichen Benzinpreise in den USA und weltweit den höchsten Stand aller Zeiten erreichten.
Die Preise für Elektrofahrzeuge sind ebenfalls gestiegen, was auf die allgemeine Inflation zurückzuführen ist, aber auch auf den Anstieg der Kosten für Lithium und andere Rohstoffe. Bei Lithiumverträgen gibt es Mechanismen zur Weitergabe der Kosten, die im Wesentlichen bedeuten, dass die höheren Lithiumpreise an die Verbraucher weitergegeben werden.
Umweltschaden der „Green Energy“ noch nicht ganz klar
Der Wechsel von fossilen Energieträgern auf andere Energieformen scheint logisch und stimmig, leider werden aber auch hier nicht alle Vor- und Nachteile beleuchtet. Grundsätzlich müssen alle energieerzeugenden Maschinen aus Materialien hergestellt werden, die aus der Erde gewonnen werden. Kein Energiesystem ist also wirklich "erneuerbar", denn alle Maschinen erfordern den kontinuierlichen Abbau und die Verarbeitung von Millionen von Tonnen an Primärmaterialien. Im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen müssen bei grünen Maschinen im Durchschnitt zehnmal mehr Materialien abgebaut und verarbeitet werden, um die gleiche Menge an Energie zu erzeugen.
Das bedeutet, dass eine signifikante Ausweitung des heutigen bescheidenen Anteils an grüner Energie - zu einem beispiellosen Anstieg des weltweiten Abbaus der benötigten Mineralien führen, die bestehenden Umwelt- und Arbeitsprobleme in den Schwellenländern (wo viele Minen liegen) radikal verschärfen könnten.
Der Bau von Windturbinen und Solarzellen zur Stromerzeugung sowie von Batterien für Elektrofahrzeuge erfordert im Durchschnitt mehr als die zehnfache Menge an Materialien im Vergleich zum Bau von Maschinen, die Kohlenwasserstoffe verwenden, um die gleiche Menge an Energie an die Gesellschaft zu liefern. Die Zukunft wird also zeigen, ob der Wechsel komplett positiv und ohne Nachteile abgeschlossen werden kann.
Wie könnte es mit dem Lithium Preis weitergehen?
Der Lithiumpreisindex, der an den globalen gewichteten Durchschnittspreis für Lithiumkarbonat und -hydroxid - zwei primäre Lithiumchemikalien - gekoppelt ist, lag im Februar bei 869,2 Punkten, was einem Anstieg von 88 % in diesem Jahr und einem satten Plus von 441 % gegenüber dem gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr entspricht, wie man den Daten des Spezialisten Benchmark Mineral Intelligence entnehmen kann.
Lithium wird derzeit nicht an einer Börse gehandelt, sodass ein direktes Investment in den Lithiumpreis nicht möglich ist. Bevor sich Anleger zu sehr auf den Lithiumtrend einlassen, sollten sie sich mit den Eigenschaften des Lithiummarktes auseinandersetzen. Einzelaktien mögen lukrativ sein, bergen aber auch ein höheres Risiko. Der Global X Lithium & Battery Tech ETF, ist ein ETF, der versucht die Performance des Solactive Global Lithium Index nachzuverfolgen und abzubilden. Der ETF hat den Vorteil, dass er breiter aufgestellt ist, als es bei einem Investment in eine Einzelaktie der Fall ist.
Quelle: CMC Markets Plattform, Tageschart, 05.04.22Sie möchten Ihre Trading-Idee gleich an einem Live-Chart ausprobieren?
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