Nachdem wir die Vision eines Unternehmens verstanden haben, gilt es am Tag der Zahlenveröffentlichung darauf zu schauen, ob ein Unternehmen gesund ist. In aller erster Linie geht es dabei darum, dass ein Unternehmen nicht mehr Geld verbrennt als es von Investoren, über den Börsengang oder über Fremdkapital erhalten hat. Diese so genannte Cash Burn Rate ist gerade bei entwicklungsintensiven Unternehmen oder Start Ups, die gerade mit der Umsetzung einer Idee beginnen, höher als bei einem entwickelten Unternehmen. Eine gute Möglichkeit, um die Cash Burn Rate zu erfassen, ist der Cashflow. Dieser sollte möglichst positiv sein, sodass also am Ende des Tages durch die Geschäfte des Unternehmens und durch den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen mehr Geld im Unternehmen ist als am Anfang des Tages. Kehrt sich das dauerhaft um sind irgendwann die Kassen leer und dann wird es brenzlig.
Die Entwicklung der Gewinne ist eine weitere viel beachtete Größe. Dabei spielt vor allem bei US-amerikanischen Unternehmen der bereinigte (pro forma) Gewinn je Aktie eine große Rolle. Dieser wird abgeglichen mit so genannten Konsensschätzungen des Marktes. Typische Unternehmen, die diese Konsensschätzungen ermitteln, sind FactSet, Refinitive oder Bloomberg. Diese Konsensschätzungen bilden einfach einen Mittelwert der Schätzungen aller Analysten großer Investmentbanken, die mit der Beobachtung dieses Unternehmens betraut sind – etwa weil sie den Börsengang einmal begleitet haben oder weil ihre Kunden ein Interesse an Analysen zu diesen Unternehmen haben. Liegt ein Unternehmen im Rahmen der Schätzungen, so kommt es meist zu keinen großen Kursreaktionen. Wenn dann Unternehmen aber positiv oder negativ von diesen Erwartungen abweichen kann es zu großen Kurssprüngen kommen.