Es wieder einmal ein Fest und die beiden Protagonisten redeten wie immer Klartext.
Die Jahreshauptversammlung 2022 von Berkshire Hathaway fand am Wochenende nach zwei Jahren wieder vor vollen Rängen in Omaha statt. Zehntausende Warren-Buffett-Fans waren angereist, um das sogenannten "Orakel von Omaha" sprechen zu hören. Die Berkshire-Aktie ist im Jahr 2022 um etwa 7 % gestiegen, während der S&P 500 um 13 % gefallen ist. Erneut und wie so oft, scheint es Buffet zu gelingen den Markt in einem Bärenmarkt zu besiegen. Im Folgenden wollen wir auf vier Eindrücke von der jährlichen Aktionärsversammlung von Berkshire eingehen.
Aktienrückkäufe weiterhin bevorzugt
Buffett findet sein Unternehmen weiterhin gut bewertet und favorisiert weiterhin Aktienrückkäufe, aber die Berkshire-Aktien werden immer teurer. Das Tempo der Aktienrückkäufe von Berkshire ging im ersten Quartal von 6,9 Milliarden Dollar auf 3,2 Milliarden Dollar zurück und 27 Milliarden Dollar im gesamten Jahr 2021. Buffett und sein langjähriger Freund und Partner Charlie Munger kaufen Aktien zurück, wenn sie feststellen, dass der Preis unter dem inneren Wert von Berkshire liegt. Buffett ist nach wie vor ein Fan von Aktienrückkäufen: "Wenn man es zum richtigen Preis macht, gibt es nichts Besseres, als einen Teil des eigenen Unternehmens zurückzukaufen", wiederholte er am Samstag erneut.
Buffet kauft wieder zu
Berkshire hat in den vergangenen zwei Monaten wieder einige massive Übernahmen getätigt. Während Berkshire die Pandemie als Nettoverkäufer von Aktien begann fand das Unternehmen in diesem Jahr einige große und attraktive Gelegenheiten. Berkshire schloss im März ein Geschäft zur Übernahme des Versicherers Alleghany für 11,6 Milliarden Dollar ab und wettet weiterhin auf Öl-Aktien. Berkshire kaufte im letzten Quartal für mehrere Milliarden Dollar Aktien von Chevron, Occidental Petroleum und HP. Außerdem stockte Berkshire seine Beteiligungen an Apple und Activision Blizzard auf. Insgesamt kaufte Berkshire im letzten Quartal Aktien im Gesamtwert von 51,9 Milliarden Dollar und verkaufte Aktien im Wert von 10,3 Milliarden Dollar. Das Unternehmen beendete den letzten Berichtszeitraum mit 102,7 Milliarden USD in Barmitteln und US-Schatzbriefen.
Inflation nicht vorhersagbar
Buffett versucht nicht, die künftige Inflation vorherzusagen. Buffet sagte, dass die Vorhersage zukünftiger Inflation unmöglich sei und dass niemand wirklich wissen könne, wie hoch die Inflation in den nächsten 10 Jahren, 12 Monaten oder vier Wochen sein werde. Der beste Schutz gegen die Inflation sei es, in dem, was man tue, geschickt zu sein und eine Ware oder Dienstleistung zu produzieren, die weiterhin gefragt sei und für die die Menschen bereit seien zu zahlen. "Der beste Schutz gegen die Inflation sind die persönlichen Fähigkeiten. Niemand kann Ihnen ihr Talent wegnehmen", sagte Buffett. "Wenn Sie etwas Wertvolles und Gutes für die Gesellschaft tun, spielt es keine Rolle, was der US-Dollar macht." Sehr philosophisch und weitblickend von Buffet.
Buffet sieht im Bitcoin keinen Nutzen
Warren Buffett machte am Samstag aber auch deutlich, dass er weiterhin kein Interesse am Bitcoin habe. Er steht der größten Kryptowährung der Welt weiterhin skeptisch gegenüber.
"Ich weiß nicht, ob der Bitcoin im nächsten Jahr oder in fünf oder zehn Jahren steigen oder fallen wird. Aber das Einzige, dessen ich mir ziemlich sicher bin, ist, dass der Bitcoin nichts produziert und keinen Cash-Flow bietet". Aber dies sind keine neuen Erkenntnisse aus Omaha. Die Skepsis des Warren Buffet gegenüber dem Bitcoin ist bekannt. Dies schadet aber weder Buffets Erfolgs noch dem bisherigen Weg des Bitcoins.
Wie könnte es beim Bitcoin Kurs weitergehen?
Beim Bitcoin Kurs hat sich in den letzten Wochen wenig getan. Die Bewegungen sind fast zum Stillstand gekommen. Somit gilt weiterhin. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik belastet weiterhin spekulative Vermögenswerte wie Technologiewerte, aber auch Kryptowährungen. Der Absturz des Bitcoins und anderer Kryptowährungen in den ersten 4 Monaten des Jahres zeigt dies deutlich. Heute notiert die Kryptowährung bei knapp 38.000 USD und damit fast 50 % unter dem Allzeithoch, das im November 2021 erreicht wurde.
Viele Marktteilnehmer fragen sich deshalb, ob der Absturz zu weit gegangen ist oder ob die spekulative Blase endgültig geplatzt ist. Wichtige Unterstützungsniveaus, wie die gleitenden 200- und 50-Tage-Durchschnitte, wurden jedoch durch den Abverkauf nach unten durchbrochen, was auf einen weiteren Abwärtstrend hindeuten könnte. Grundsätzlich muss man aber festhalten, dass das Sommertief aus dem Jahr 2021 bei 28.800 USD eine wichtige Marke darstellt. Solange der Markt oberhalb dieser Marke notiert hätte, der Bitcoin Kurs weiterhin die Chance den übergeordneten Aufwärtstrend fortzusetzen, ohne dass sich eine weitere lange Pause einstellt. Der wichtige Widerstand auf der Oberseite bei 48.000 USD muss dafür aber nachhaltig nach oben gebrochen werden.
Sollte der Bitcoin jedoch weiter fallen, dürfte der Abverkauf auch auf zeitlicher Ebene fortgesetzt werden.Ein nächster Halt könnte dann bei 27.000 USD und dem alten Allzeithoch bei 19.600 USD liegen. Die 27.000 USD Marke ist derzeit auch der Break-even-Preis für Bitcoin-Miner, die neue Coins für die Verarbeitung von Transaktionen schürfen. Dies ist ein sehr beängstigender Gedanke für die Bullen, denn dies würde einen weiteren "Krypto-Winter" einläuten, mit einer längeren Phase von fallenden Preisen.
Quelle: CMC Markets Plattform, Tageschart, 02.05.22Sie möchten Ihre Trading-Idee gleich an einem Live-Chart ausprobieren?
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