Der Ölpreis ist in den letzten Wochen stark angestiegen. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent markierte im Juni einen 3-fach-Boden im Bereich von 72 $, um dann in einer siebenwöchigen Rallye auf 88 $ zu steigen. Der größte Teil des Preisanstiegs fand im Juli statt, was sich auch deutlich auf die Inflationsberichte für diesen Monat auswirkte und den disinflationären Trend des Verbraucherpreisindex in den USA beendete. Ungleichgewichte im Angebot und eine Rekordnachfrage sollen dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben und dies trotz der deutlichen Verlangsamung der europäischen und chinesischen Wirtschaft.
In diesem Artikel möchten wir uns daher kurz mit den Aussichten für die Rohölpreise und der Verteilung von Angebot und Nachfrage befassen, die für die weitere Entwicklung der Kurse des schwarzen Goldes entscheidend sein könnten.
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA sind die Ölpreise seit Juni gestiegen, da die freiwilligen Produktionskürzungen von Saudi-Arabien das Angebot belasten. Die IEA geht davon aus, dass diese Situation die weltweiten Ölvorräte weiter verringern und die Preise in den kommenden Monaten unter Aufwärtsdruck setzen könnte.
Die weltweite Produktion von Flüssigbrennstoffen wird im Jahr 2023 voraussichtlich um 1,4 Millionen Barrel pro Tag steigen. Ein Anstieg der Nicht-OPEC-Produktion um 2,1 Mio. Barrel wird teilweise durch einen Rückgang der OPEC-Produktion ausgeglichen. Im Jahr 2024 wird die weltweite Produktion um 1,7 Millionen Barrel pro Tag steigen. In der Zwischenzeit wird die US-Ölproduktion im Jahr 2023 durchschnittlich 12,8 Millionen Barrel pro Tag und im Jahr 2024 13,1 Millionen Barrel pro Tag erreichen und damit neue Rekorde erzielen. Die US-Produktion muss auch weiter gesteigert werden, um den Ölmarkt im Gleichgewicht zu halten, denn die OPEC+-Länder haben andere Absichten und sind an konstant hohen Preisen interessiert.
Globale Ölmärkte
Die IEA geht davon aus, dass die Preise für Brent-Rohöl in den kommenden Monaten steigen werden, da sie mit einem geringeren Angebot auf den globalen Ölmärkten rechnet. Die IEA geht langfristig davon aus, dass die weltweiten Ölvorräte zurückgehen werden, was einen Aufwärtsdruck auf die Preise ausüben wird. Es wird erwartet, dass die Produktion der OPEC und Russlands zurückgehen wird, während die Produktion außerhalb der OPEC stark ansteigen dürfte. Trotz der Produktionskürzungen wird die OPEC-Ölproduktion im Jahr 2024 wahrscheinlich ansteigen.
Produktion in Nicht-OPEC-Ländern
Die Vereinigten Staaten werden das Produktionswachstum außerhalb der OPEC anführen, aber auch in anderen Ländern wird mit einem starken Produktionsanstieg gerechnet. In Südamerika wird Brasilien seine Produktion zwischen 2022 und 2024 voraussichtlich um 0,5 Millionen Barrel pro Tag steigern.
Alles in allem könnten die Ölpreise in den kommenden Monaten weiter steigen, vor allem aufgrund der Produktionskürzungen in Saudi-Arabien und der steigenden weltweiten Nachfrage. Es wird erwartet, dass die US-Ölproduktion in den Jahren 2023 und 2024 ein Rekordniveau erreichen wird. Die weltweiten Ölvorräte werden wahrscheinlich allmählich schrumpfen, was den Aufwärtsdruck auf die Preise verstärken wird. Der Anstieg der Produktion in Nicht-OPEC-Ländern, insbesondere in den Vereinigten Staaten und Brasilien, wird eine der wichtigsten Triebkräfte für das weltweite Ölangebot sein.
Wie könnte es für den Ölpreis weitergehen?
Nach der steilen Rally im Juli hat sich die Stimmung beim Brent etwas abgekühlt und es kam zu einem Re-test der 81,65 USD-Zone, dem letzten kleinen Konsolidierungsbereich. Gelingt es nun erneut über 88,20 USD anzusteigen, wären weitere Kursgewinne bis 92,69 USD und 98,40 USD möglich. Alternativ könnte sich die Konsolidierung ausdehnen, wenn der Tiefpunkt bei 82,04 USD nach unten unterschritten wird, hier wäre dann der Bereich bei den runden 80 USD wichtig. Unter 71,70 USD drohen weitere Abgaben in Richtung 64,70 USD.
Quelle: CMC Markets Plattform, Wochenchart, 28.08.23
Kupfer – Superzyklus und fallende Kurse?
Eigentlich steht das Kupfer vor einem neuen Superzyklus, der mit dem Übergang zu „sauberer Energie“ zusammenhängt. Allerdings spiegelt der Preis, dieses nur bedingt wider, da im Hier und Jetzt die Nachfrage nicht übermäßig hoch erscheint. China war in den letzten zwei Jahrzehnten ein wichtiger Treiber für die Kupferpreise, da es mit seinem Bau-Boom neue Städte baute und die notwendige Infrastruktur entwickelte. Die wachsende Inlandsnachfrage nach Industriemetallen ging mit steigenden Exporten von Industriegütern einher und machte China zur "Werkstatt der Welt".
Die beiden früheren Motoren von Chinas spektakulärem Wachstum stottern jetzt. Die Immobilienblase des Landes ist am Platzen, und eine Deflation könnte die Wirtschaft in den Abgrund reißen, wenn die Maßnahmen der Zentralbank und der Regierung die Wirtschaft nicht ankurbeln.
Der Kupfermarkt befindet sich seit Ende Mai in einer Konsolidierung mit einer Preisspanne von etwa 13 %. Die jährliche implizite Volatilität für Optionen auf Kupferkontrakte liegt bei 17 %. Dies könnte bedeuten, dass es für die Kupferpreise ohne zusätzliche Anreize schwierig sein könnte, aus dem derzeitigen Seitwärtstrend auszubrechen. Möglicherweise könnten jedoch der Superzyklus der grünen Energie und die Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Behörden den Preisen helfen.
Um es kurz zu sagen, besteht kein Konsens darüber, ob der Kupferpreis steigt oder fallen wird. Es scheint klar, dass mehr und mehr Kupfer benötigt wird, wenn die Umstellung auf eine neue Energieinfrastruktur erfolgen soll, allerdings würde ein zu hoher Preis genau dieses gefährden. Es bedarf einer gewissen Balance, wobei neue Kapazitäten aufgrund fehlender Investitionen in den letzten 10 bis 20 Jahren gar nicht oder sehr viel später in die Produktion gehen.
Wie könnte es für den Kupferpreis weitergehen?
Beim Kupferpreis gibt es derzeit keine klare Richtung, nachdem die Corona-Rally im vergangenen Jahr korrigiert wurde. Gelingt es über 412,37 USD anzusteigen gebe es gute Chancen den Anstieg in Richtung 500 und 650 USD anzusteigen. Fällt der Kurs allerdings unter die 354 USD Marke zurück, droht gar ein zweiter Test des letztjährigen Tiefs bei 311 USD bevor ein weiterer Stabilisierungsversuch unternommen werden könnte.
Quelle: CMC Markets Plattform, Tageschart, 28.08.23Sie möchten Ihre Trading-Idee gleich an einem Live-Chart ausprobieren?
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