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10 Jahre Facebook an der Börse – Aus der Studentenbude ins Metaverse

Facebooks Weg vom Studentennetzwerk in Harvard zum Technologie-Giganten könnte nicht eindrucksvoller ausfallen und entspricht dem „American Dream“ eines Unternehmens. Im Gleichklang mit den steigenden Nutzerzahlen nehmen aber auch die kontroversen Diskussionen und Ansichten rund um diese Erfolgsgeschichte zu. Heute vor genau zehn Jahren ist Facebook dann unter ebenso viel Aufmerksamkeit der Finanzcommunity an die Börse gegangen – wir ziehen Bilanz.

Im Jahr 2003 beginnt der 19-jährige Harvard-Informatiker Mark Zuckerberg in seinem Wohnheimzimmer mit der Arbeit an einem Online-Netzwerk, das zunächst die Studenten seiner Uni miteinander verbinden soll. Im folgenden Jahr gründet er thefacebook.com mit drei Mitbewohnern und Klassenkameraden: Chris Hughes, Eduardo Saverin und Dustin Moskovitz. Das neue Unternehmen erhält seine erste Investition vom PayPal-Mitbegründer Peter Thiel, der 500.000 Dollar beisteuert, 2005 ändert es offiziell seinen Namen in Facebook.

Zuckerberg widersteht dem Geld

Ein Jahr später bemühen sich der US-Medienkonzern Viacom und Yahoo um Facebook, aber Zuckerberg glaubt an sein Unternehmen und lehnt entsprechende Offerten beider Unternehmen ab. 2007 beteiligt sich Microsoft mit 240 Millionen Dollar an dem Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt bereits 50 Millionen Nutzer hat. Zwei Jahre später wird Facebook zur weltweit beliebtesten Social-Networking-Website und bringt im folgenden Jahr seine erste mobile App auf den Markt. Die damals beliebte Seite „MySpace“ gehört heute wieder der Vergangenheit an, genauso wie lokale Dienste wie „StudiVZ“ in Deutschland.

Der Erfolg von Facebook und die Geschichte über den Kampf um die Macht wird sogar mit David Finchers Werk „The Social Network" im Jahr 2010 in die Kinos gebracht. Der Film gewinnt Oscars für das beste adaptierte Drehbuch, die Originalmusik und den Filmschnitt. Im selben Jahr wird Zuckerberg vom „Time Magazine“ zur Person des Jahres gewählt, weil er „die Art und Weise, wie wir unser Leben jeden Tag leben, verändert hat".

Facebook kommt nicht aus den Schlagzeilen

Während die Mitgliederzahlen in Folge in die Höhe schnellen, spielt Facebook eine immer wichtigere Rolle in der öffentlichen Debatte. Im Jahr 2011 ging es darum, der desillusionierten arabischen Jugend im Rahmen des Arabischen Frühlings eine Stimme zu geben. Seither gibt es eine Reihe von Beispielen, wo auf der Plattform mit Informationen, aber auch Desinformationen gearbeitet wird. 2016 ist Facebook in eine Kontroverse über die angebliche Nutzung der Plattform durch Russland verwickelt, um den Ausgang der US-Wahl zu beeinflussen, die Donald Trump ins Weiße Haus brachte. Zwei Jahre später steht Facebook erneut im Mittelpunkt eines Skandals, nachdem bekannt wurde, dass das britische Beratungsunternehmen Cambridge Analytica heimlich die persönlichen Daten von Millionen Facebook-Nutzern gesammelt und für politische Zwecke verwendet hat. Facebook-Chef Zuckerberg verspricht, mehr zu tun, um Fake News, ausländische Einmischung in Wahlen und Hassreden zu bekämpfen und den Datenschutz zu verschärfen.

Aus 10.000 wurden 52.000 US-Dollar

Bevor Facebook am 18. Mai 2012 an die Börse ging, schnappte es sich noch die Foto-Sharing-App Instagram für eine Milliarde US-Dollar. Der zu diesem Zeitpunkt größte Börsengang aller Zeiten im Technologiesektor bringt Facebook rund 16 Milliarden Dollar ein und bewertet das Unternehmen mit 104 Milliarden Dollar. In der Folge entsteht ein Konglomerat der sozialen Medien. 2014 zahlt Facebook ein kleines Vermögen, um seine Popularität bei jüngeren Smartphone-Nutzern zu steigern, indem es die Messaging-Plattform WhatsApp in einem Bar- und Aktiendeal im Wert von 19 Milliarden US-Dollar kauft. Trotz des holprigen IPOs mit einer Kurshalbierung von 38 auf unter 19 US-Dollar wären bei einer Zeichnung für den Anleger aus 10.000 heute knapp über 52.000 US-Dollar geworden, obwohl die Aktien von Meta, wie die Mutter von Facebook heute heißt, in den vergangenen Wochen enorm unter Druck standen.

Als Meta in eine ungewisse Zukunft

Im Jahr 2021 gibt Zuckerberg bekannt, dass Facebook seinen Firmennamen in Meta ändern wird. Der Gründer sieht das Metaversum, die virtuelle Welt, als Zukunft des Internets und will das Unternehmen verstärkt darauf ausrichten, da junge Nutzer zunehmend zu TikTok oder Snapchat wechseln. Der neue Weg aber kostet das Unternehmen zunächst einmal viel Geld und stellt es vor eine ungewisse Zukunft. Denn sollte die Transformation nicht gelingen, droht Facebook wie einst anderen Internet-Größen ein Absturz oder eine lange Talfahrt ohne Garantie auf die Rückkehr zum Erfolg. Allerdings hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren genügend Ressourcen angehäuft, hat kaum Schulden und einen Gründer, der es nochmal wissen will.

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