Als im September vergangenen Jahres die geldpolitische Großwetterlage für die meisten Anleger noch mit sonnig bis heiter am besten beschrieben war, gab es wegen nahezu komplett fehlender Zinsfantasie Bankaktien noch zum Schnäppchenpreis. Die Commerzbank zum Beispiel war für unter fünf Euro zu haben, heute kostet das Papier knapp neun Euro, ein sattes Plus von 75 Prozent. Der Grund liegt auf der Hand: Der Markt preist inzwischen zuvor nie für möglich gehaltene sechs Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed im Jahresverlauf ein. Und auch die Europäische Zentralbank glaubt nicht mehr an das Märchen von einer nur vorübergehenden Inflation und spricht zumindest schon mal von der Zinswende. Damit könnte vor den Banken ein zwar langer, aber vielleicht am Ende auch erfolgreicher Weg zu alter Größe und Stärke liegen.
(Photo by ARMANDO BABANI/AFP via Getty Images)
Endlich wieder Gewinne…
Gut vorbereitet scheinen die Finanzhäuser zu sein, wenn man sich die Zahlen für das noch sehr viel schwierigere Jahr 2021 anschaut. Schon jetzt sieht es operativ für die deutschen Banken viel besser aus. Nachdem bereits die Deutsche Bank mit aggressiven Kostensenkungen den Turnaround eingeleitet hat, kann auch der seit Januar 2021 amtierende Commerzbank-Chef Manfred Knof nach einigen verlustreichen Quartalen den lang ersehnten Gewinn verkünden. Trotz eines teuren Konzernumbaus und damit verbundenen Restrukturierungsaufwendungen von einer Milliarde Euro steht für das Gesamtjahr unter dem Strich ein Gewinn von 430 Millionen Euro. Damit verdiente die Bank deutlich mehr als die erwarteten 100 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Knof den Konzerngewinn auf eine Milliarde Euro steigern und strebt die Zahlung einer Dividende an.
Steigende Erträge sowie eine geringere Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle sind die Hauptverantwortlichen für das gute Abschneiden. Und die Kosten sollen in Zukunft weiter reduziert werden. Der Vorstand will bis Ende 2024 weitere 7.500 Vollzeitstellen abbauen und damit auch das Filialnetz in Deutschland ausdünnen. Bis zu 300 weitere Standorte sollen geschlossen werden. Aus Investorensicht sind die Zahlen und Zukunftspläne zwar auf den ersten Blick erfreulich. Jedoch bleibt fraglich, ob es auch langfristig erfolgreich sein kann, nur zu schrumpfen und Kosten zu senken.
… und die DAX- und Übernahmefantasie
Ein Ziel, wenn auch eher symbolischer Natur, wäre eine Rückkehr der Aktie in Deutschlands erste Börsenliga, nachdem die Commerzbank vor vier Jahren in den MDAX abgestiegen ist. Und dann bleibt als eventueller Kurstreiber auch noch die ewige Übernahmefantasie, die durch eine gesunde Bilanz mit positiven Zukunftsaussichten noch einmal an Schwung gewinnen könnte, auch wenn sich der Vorstand immer wieder gegen diese Gerüchte wehrt. Ob es der Commerzbank aber am Ende tatsächlich gelingt, eigenständig zu bleiben, ist spätestens mit dem geplanten Ausstieg des Bundes und damit einer echten Option für Wettbewerber eher fraglich.
Alles in allem bleibt festzuhalten, dass wohl das Schlimmste derzeit hinter der Commerzbank liegen dürfte. Die richtigen Schritte sind eingeleitet und in naher Zukunft steigende Zinsen könnten die Ertragsaussichten weiter aufhellen. Den Sprint hat die Bank unter schmerzlichen Einschnitten also gemeistert, aber es bleibt ein langer Marathon zurück zum alten Glanz.
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