Der 20. September wird historisch, zumindest was den nun schon stark in die Jahre gekommenen deutschen Leitindex DAX angeht. Aus dem DAX 30 wird dann der DAX 40. Welche zehn Unternehmen den Zuschlag erhalten, darüber wird die Deutsche Börse bereits morgen Abend entscheiden. Und auch wenn hier die eine oder andere Überraschung noch möglich ist, lässt sich schon jetzt folgendes konstatieren: Ein mutiger Abschied von der alten Deutschland AG sieht anders aus, auch weil potenzielle Newcomer wie Amazon oder Apple, die die Wall Street stark gemacht haben, auch in Zukunft nur wenig Chancen auf einen Platz in der obersten Börsenliga haben werden.
Der Index ist in die Jahre gekommen
Dabei fehlen dem seit seiner Gründung vor 33 Jahren von den vier Branchen Chemie, Autos, Energie und Finanzen dominierten Index gerade die jüngeren Mitglieder aus den Technologie- und damit Wachstumsbranchen. In der Tat wurden nur drei der 30 DAX-Unternehmen in den letzten 50 Jahren gegründet und zwei von ihnen erst in den vergangenen Monaten aufgenommen. Die meisten Unternehmen sind mehr als 100 Jahre alt. Dies ist umso erstaunlicher, als das derzeit acht von neun der weltweit wertvollsten Firmen weniger als 50 Jahre alt sind, alle sechs Top-Unternehmen aus den USA haben noch kein halbes Jahrhundert auf dem Buckel.
Es fehlen die Apples und Amazons
Obwohl Deutschland eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt hat, beträgt der Anteil an der globalen Aktien-Marktkapitalisierung nur etwa die Hälfte seines Gewichts in der Weltwirtschaft. Apple als das wertvollste Unternehmen der Welt ist derzeit an der Börse mehr wert als der gesamte künftige DAX 40. Zu stark ist der Deutsche Aktienindex auch deshalb in den vergangenen Jahren gegenüber anderen internationalen Indizes ins Hintertreffen geraten, dies besonders auffällig gegenüber den Börsenbarometern in New York. Hier dominiert seit der Finanzkrise 2009 der Technologiesektor das Geschehen. Unternehmen wie Apple und Amazon haben der Wall Street mit ihrem Wachstum in den letzten Jahren ihren Stempel aufgedrückt.
Nur wenig Chancen für mögliche Stars der Zukunft
Mit der Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen will die Deutsche Börse den Wandel in der Wirtschaft nun besser darstellen. Mehr Branchen sollen berücksichtigt werden, mit dem Fokus auf Technologiewerte. Der Index wird in der Tat durch die Neuausrichtung zwar diversifizierter und etwas „jünger", die massive Übergewichtung des verarbeitenden Gewerbes im Index allerdings bleibt. Auch weil das neue Kriterium, dass ein zukünftiges Mitglied zwei Jahre profitabel gewesen sein muss, zu einer fragwürdigen und unvorteilhaften Verzerrung gegenüber jungen und aufstrebenden Start-ups führt. Hier hat die Deutsche Börse aus dem Fall Wirecard leider eine signifikante Voreingenommenheit gegenüber unrentablen Firmen konstruiert. Denn die zugegeben zwar nur wenigen erfolgreichen deutschen börsennotierten Start-Ups könnten trotz ihrer Jugend und Größe die Stars der Zukunft werden. Aber mit diesem KO-Kriterium riskiert das Börsen-Komitee erneut, die möglicherweise stärkste Wachstumsdynamik dieser Unternehmen zu verpassen.
MDAX ist der größte Leidtragende
Leiden wird unter der Reform einer ganz besonders: der Index für mittelgroße Unternehmen, der MDAX. Dieser übertraf in vergangenen Jahren die Performance seines großen Bruders regelmäßig. Mit der Umschichtung wird er jedoch fast die Hälfte seiner Marktkapitalisierung und damit auch seiner Bedeutung verlieren. Auch die Liquidität in diesem MDAX-Überbleibsel dürfte ebenfalls recht begrenzt sein. Sein Ansehen und seine Relevanz im In- und Ausland könnten erheblich abnehmen.
Kein Turbo für die deutsche Aktienkultur
Dass sich an der im internationalen Vergleich ebenfalls hinterherhinkenden deutschen Aktienkultur etwas ändert, auch darauf dürfte diese Reform nur begrenzten Einfluss haben. Denn die Deutsche Börse hat lediglich ihre Hausaufgaben gemacht und die nötigen Maßnahmen nach dem Wirecard-Debakel ergriffen. Offen bleiben viele eher politische Fragen, die dringender denn je sind. Themen wie die steuerliche Behandlung von Aktiengewinnen über die notwendige Ausbildung junger Menschen zum Thema Kapitalmarkt bis hin zu einem Umbau des Rentensystems und einer Förderung der privaten Altersvorsorge können nur von den politischen Entscheidungsträgern angegangen werden, um langfristig eine stärkere Aktienkultur in Deutschland zu etablieren.
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