Europas Winter könnte kälter als normal werden und damit auf eine höhere Gasnachfrage hindeuten. Das britische Met Office, das eine der ersten Wettervorhersagen herausgibt, sieht in den nächsten Wochen bis Ende Januar niedrigere Temperaturen als der Durchschnittswert.
Das Wetter bleibt entscheidend
Eine der ersten saisonalen Prognosen für den europäischen Winter sieht kälteres und trockeneres Wetter als üblich in Großbritannien und Nordeuropa vor. Diese Bedingungen könnten die Energiekrise auf dem Kontinent erneut verschärfen. Regierungen und Unternehmen werden damit einem erhöhten Druck ausgesetzt.
Das britische Wetteramt teilte in dieser Woche mit, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die nächsten drei Monate kälter als normal sein werden. Die Durchschnittstemperaturen in Großbritannien dürften zwischen vier und knapp sechs Grad Celsius liegen und damit leicht unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen. Die Modelle des Met Office zeigen derzeit auch, dass es wahrscheinlich auch trockener als normal sein könnte, mit geringeren Chancen auf starke Regenfälle zwischen November und Januar.
Zu beachten ist jedoch, dass solche Modelle und Vorhersagen nicht endgültig sind. Je nach Lage kann sich die Situation immer wieder ändern. Dies gilt vor allem bei saisonalen Wetterprognosen. Sie sind nicht so präzise wie die ein- bis fünftägigen Vorhersagen, die die Wetterdienste mit relativer Genauigkeit machen können.
Dennoch deutet vieles darauf hin, dass die heizungsbedingte Gasnachfrage in diesem Winter steigen wird. Die Vorhersage des Met Office ist spezifisch für Großbritannien, aber die Vorhersagen der 168 Jahre alten Behörde haben Auswirkungen auf den gesamten Kontinent, zum Teil aufgrund ihrer Expertise bei der Modellierung der Nordatlantischen Oszillation, einem wichtigen Faktor für die Wettervorhersage in ganz Europa.
Gaspreise derzeit immer noch rückläufig
Die Gaspreise in Europa aber auch in den USA sind in den letzten Wochen aufgrund des sehr warmen Wetters und den vollen Speichern deutlich zurückgekommen. Der TFF Gaskontrakt für Großhandelspreise für Gas in den Niederlanden notiert derzeit bei rund 115 Euro pro Megawattstunde, nachdem er im Sommer über 350 Euro pro Megawattstunde gekostet hatte.
Die derzeitige Lage am Futures-Markt zeigt eine steile Contango-Kurve und deuten darauf hin, dass Gas teurer werden wird, wenn die Temperaturen über den Winter tiefer fallen als üblich.
Wetterprognosen werden in diesem Jahr wichtiger
Die Prognosen der Wetterämter werden in diesem Jahr mit größerer Aufmerksamkeit verfolgt als sonst. Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine gilt es für Europa andere Wege der Gasbeschaffung zu finden oder auf andere Energiequellen umzustellen, damit die Abhängigkeit von russischem Gas weniger wird. Dies hat in den letzten Monaten dazu geführt, dass Regierungen und Versorgungsunternehmen versuchen, Gas aus anderen Quellen zu beziehen. Unternehmen auf dem ganzen Kontinent haben angesichts der extrem hohen Preise und der Aufforderung, Gas zu sparen, die Produktion heruntergefahren. Der europäische Gasmarkt hat einen erheblichen Nachfragerückgang seitens der Industrie zu verzeichnen hatten, wobei die Produktion von Metallen, Düngemitteln und anderen Schlüsselsektoren zurückgefahren wurde, um die Probleme aufgrund der Gaskürzungen aus Russland einzudämmen und die Preise zu senken.
Quelle: Twitter: @OurWorldInDataAlternativen zu Gas
All diese Maßnahmen haben die europäischen Gasspeicher aufgebläht. Mehr Gas wartet auf LNG-Tankern, die vor der Küste Spaniens liegen. Die Gaspreise sind seit dem Sommer aufgrund des Überangebots stark gefallen. Ob das gelagerte Gas ausreichen wird, um Europa durch den Winter zu bringen, hängt davon ab, wie kalt der Winter wird.
Weiterhin bleibt festzuhalten, dass Europa und die Welt derzeit an Energieengpässen leiden, die vor allem auf Jahre niedriger Investitionen und falscher Energieplanung zurückzuführen sind, aber auch durch kriegsbedingte Zuspitzungen verschärft wurden.
Durch die Begrenzung der Entwicklung von Kernenergie und Kohlenwasserstoffen aus verschiedenen Gründen und durch die Tatsache, dass andere Technologien bisher nicht in der Lage sind, sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu ersetzen, durch den historischen Boom-Bust-Zyklus, den der Energiesektor unweigerlich durchläuft, steuern wird auf ein ziemlich turbulentes Jahrzehnt zu, was den Zugang zu reichlich und erschwinglicher Energie angeht.
Wie könnte es mit dem Henry Hub Gaspreis weitergehen?
Der Kurs des Henry Hub Erdgas ist ebenfalls unter Druck und hat sich in den letzten 2 Monaten halbiert. Der Abverkauf scheint für den Moment auch noch nicht abgeschlossen zu sein. Die derzeit laufende Erholung sieht sich einem Widerstand im Bereich zwischen 6,24 und 6,40 USD ausgesetzt. Scheitert die Erholung an diesem Widerstand, wäre eine weitere Abwärtsstrecke in Richtung 4,98 und 3,60 USD möglich. Eine stärkere Rally ist dagegen erst mit einem Anstieg über 7,80 USD möglich. Dann wäre auch ein erneuter Test des Sommerhochs bei 10,05 USD möglich.
Quelle: CMC Markets Plattform, Tageschart, 01.11.2022Sie möchten Ihre Trading-Idee gleich an einem Live-Chart ausprobieren?
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