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Warum die Porsche Aktie nicht gleich Porsche ist!?

In den letzten Wochen kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Volkswagen seinen Porsche-Anteil an die Börse bringen möchte. Die Familien Porsche und Piech, die zu den größten Anteilseigner von Volkswagen gehören, sind bereit, eine direkte Beteiligung an der Porsche AG zu übernehmen, wenn Porsche separat an die Börse gebracht werden sollte. 

Geht man jedoch die Börsenseiten seiner Lieblings Tageszeitung oder Internetseite durchfällt auf, dass Porsche ja eigentlich bereits an der Börse ist und es laufend neue Kurse für die Aktie gibt. Wie soll dann bei diesem Fall überhaupt ein IPO bzw. Börsengang von Porsche möglich sein? 
In der Tat ist Porsche bereits an der Börse notiert. Der Kurs hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren auch gut entwickelt. Doch Vorsicht, hier gilt es tiefer in die Materie hineinzuschauen. Den bei der aktuell notierten Porsche Aktie ist gar kein Porsche drin oder nur ein kleiner Teil. 
Dies ist kein schlechter Witz, sondern leicht erklärbar. Wie bereits eingangs erläutert, kann man sich an dem Sportwagenhersteller Porsche gar nicht direkt beteiligen, da die Porsche AG nach der gescheiterten VW-Übernahme voll und ganz in dem Volkswagenkonzern aufgegangen ist. Die Porsche AG gehört zu 100 % zu Volkswagen. Porsche ist eine Konzerntochter so wie Skoda und Seat. Einen Unterschied gibt es im Volkswagenkonzern lediglich bei Audi. Bei der Audi AG gibt es noch freie Aktionäre, die direkte Miteigentümer an Audi sind und die Audi Aktie wird an der Börse gehandelt.

Somit ist also bei einem Börsengang von Porsche eine Auslösung des Autobauers aus dem kompletten Konzern gemeint, sodass ein eigenständiges Unternehmen entsteht. 

Was aber ist dann, die an der Börse gehandelte Porsche Aktie?

Die Porsche Automobil Holding SE (kurz Porsche SE) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Stuttgart, die im Jahr 2007 aus dem Automobilhersteller Porsche AG hervorgegangen ist. Ihre mit Abstand wichtigste Investition ist seit 2009 eine Beteiligung an der Volkswagen AG, die seit März 2019 rund 53,3 Prozent der Stimmrechte (durch VW-Stammaktien) und 31,4 Prozent des Kapitals umfasst. Die Porsche Holding lebt eigentlich nur von der Ausschüttung der Volkswagen Dividende. Der Porsche Holding fließt dadurch mehr als die Hälfte der gesamten Dividende aus den VW Stammaktien zu. Somit ist die Porsche Holding abhängig von der Dividende des VW-Konzerns. Seit 2011 werden 100 % der Stammaktien von den Familien Piech und Porsche gehalten. An der Börse werden die stimmrechtslosen Porsche Holding Vorzugsaktien gehandelt. Wer sich für Vorzugsaktien der börsennotierten Porsche Automobil Holding interessiert, beteiligt sich also im Endeffekt an der VW Dividendenausschüttung in Höhe der Hälfte der VW Stammaktien und dem unternehmerischen Talent der Piech-Porsche Familie, bei der Wiederanlage der VW Dividende über die Holding. 

Löst VW Porsche aus dem Konzern? 

Ein solcher Schritt würde den Griff der Piech-Porsche Familien auf Europas größten Autobauer Volkswagen lockern, zugunsten einer direkten Beteiligung an der Sportwagenmarke, die von ihrem Vorfahren Ferdinand Porsche 1931 gegründet wurde. 
Spekulationen über einen Börsengang von Porsche zu Beginn des Jahres schätzten den Wert einer eigenständigen Bewertung der Porsche AG im Bereich zwischen 45 und 90 Milliarden Euro. Ein zugegeben weite Spanne. Verglichen mit der aktuellen Marktkapitalisierung von ca. 135 Milliarden für den Volkswagen-Konzern könnte ein Börsengang Porsches jedoch einen wahren Geldregen für den VW-Konzern bedeuten.
 
Ein möglicher Börsengang der Porsche AG stehe zwar nicht ganz oben auf der Agenda, aber Volkswagen prüfe weiterhin Szenarien für eine Börsennotierung. Volkswagen hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob die Porsche AG separat an die Börse gebracht werden soll, und es gibt auch keine Garantie, dass ein solcher Schritt erfolgen wird, sodass es spannend bleibt wie sich das VW-Management entscheiden die Transformation des Konzerns fortzusetzen. 

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