Investoren stürzen sich auf Gold. JP Morgan hat in einer neuen Metrik herausgefunden, dass Anleger so viel Gold haben wie schon lange nicht mehr. Warum das sehr positiv für den Goldpreis sein könnte und warum JP Morgan deswegen neue Rekordpreise beim Gold in Bälde erwartet kläre ich jetzt.
Investoren haben Gold in ihren Portfolios so hoch gewichtet wie seit 2012 nicht mehr. Das zeigt ein neuer Indikator, den JPMorgan kürzlich vorgestellt hat.
In den letzten Jahren hat die rekordverdächtige Kaufrate von Zentralbanken den Anstieg des Goldanteils in Investorenportfolios beeinflusst. Irgendwie scheinen Anleger den Zentralbanken zu folgen und kaufen einfach auch Gold zu.
Während andere Rohstoffe als Investment eher aus der Mode gekommen sind, steigen die Goldanlagen stetig an – getrieben vor allem durch das Beispiel der Zentralbanken. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine 2022 kauften Zentralbanken Gold wie nie zuvor – eine Methode, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Wie JP Morgan ermittelt hat, nimmt der Goldanteil in Investorenportfolios seit dem Ausbruch der Pandemie stetig zu und ist zuletzt auf dem höchsten Stand seit 2012. Und das wird als relativ hoch nach historischen Maßstäben betrachtet.
Die Analysten verwendeten Daten des World Gold Council, die bis Ende 2022 reichen, und erstellten eine Schätzung bis zum Ende des 2. Quartals 2023, indem sie die gemeldeten Goldkäufe von Zentralbanken und Privatinvestoren zusammenfassten. Anschließend teilen sie den gesamten Bestand an Goldreserven für Investitionszwecke durch den Bestand an Finanzanlagen einschließlich Bargeld, Aktien und Anleihen, die weltweit von privaten, nicht bankgebundenen Investoren gehalten werden, was zu einer neuen Goldallokationsmetrik führte.
JPMorgan gab an, dass ihre Metrik zeigt, dass die Rohstoffallokation ohne Gold zurückgegangen ist, während die Investition in das Edelmetall im vergangenen Jahr gestiegen ist, wobei die Goldkäufe der Zentralbanken der Haupttreiber waren.
Einen Strich durch die Rechnung macht die Türkei. Im August wurde der türkische Goldmarkt erneut durch eine Regierungsintervention erschüttert. Erstens kündigte die Regierung die Wiedereinführung von Goldimportquoten an, um das Leistungsbilanzdefizit zu verringern und die Reserven der Zentralbank aufzufüllen. Zweitens wurde eine zusätzliche Besteuerung für einige Goldimporte eingeführt – für diejenigen aus Nicht-EU-Ländern und Ländern ohne Freihandelsabkommen –, um die inländische Nachfrage zu senken. Diese plötzliche politische Maßnahme führte zu einem sprunghaften Anstieg der Aufschläge: Sie stiegen von US$8-10/Unze auf US$50-70/Unze, praktisch über Nacht. Also es ist jetzt relativ teuer in der Türkei an Gold zu kommen.
Wie es mit dem Goldkauf der Zentralbanken weitergeht, bleibt abzuwarten. Einige Faktoren könnten eine Rolle spielen, etwa die Preisentwicklung oder die Tatsache, dass Goldpreise nahe historischer Höchststände liegen.
Interessanterweise beeinflusst der Zentralbank-Goldkauf nun mehr den Goldpreis als vor der Pandemie. Vor COVID-19 waren es noch die Gold-ETF-Flüsse.
JPMorgan geht angesichts der Zahlen von neuen Rekordhochs für die Goldpreise aus. Ein wichtiger Treiber dafür könnten sinkende reale US-Zinssätze sein Ein Rückgang von 100 Basispunkten in der 10-jährigen realen Rendite der US-Staatsanleihen geht typischerweise mit einem Anstieg des Goldpreises um €209 einher (und umgekehrt).
Falls die US-Wirtschaft in eine Rezession gerät, könnte dies den Goldpreis weiter stützen. Tiefergehende Rezessionen könnten die Federal Reserve zu Zinssenkungen veranlassen. Das hat historisch dem Gold immer geholfen.
Abschließend: Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt. Gold scheint sowohl ein diversifizierendes Investment am Ende eines Zyklus zu sein als auch eine laut JP Morgan aussichtsreiche Anlage für die kommenden 12 bis 18 Monate.
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